Ein schlagfertiges Hörspiel im Nachhinein

Was ich hätte sagen sollen

Hörspielautorin Dunja Arnaszus vor dem Finanzamt Elmshorn.
Hörspielautorin Dunja Arnaszus © Dunja Arnaszus
06.10.2020
Was ist eigentlich das Gegenteil von Liebe auf den ersten Blick? Wahrscheinlich Verlassenwerden ohne Vorwarnung.
Das haut auch rein und man kann immer nur an den Einen denken. So jedenfalls ergeht es Asta Schultheiß, Musiklehrerin, circa 40, drei Kinder. Aber die hat Erol ja auch mitgenommen. Außerdem den Hund und das Wohnmobil und so ziemlich alle Möbel. Nur die Probleme bleiben bei ihr, denn die große Wohnung zahlt sie jetzt alleine und der Kindesunterhalt kommt noch dazu. Während sie durch leere Zimmer irrt, konzentrieren sich ihre zwanghaft wiederkehrenden Gedanken darauf, was sie hätte sagen sollen, damit alles wieder gut geworden wäre. Sicher hätte es doch etwas Treffenderes, Schlagfertigeres, Wehrhafteres, Intelligenteres oder auch Liebenswerteres geben müssen als „Äh”, „Ach so” und „Na dann, tschüss”.
Bis ihr da eine passende Antwort einfällt, organisiert Asta erst mal ihr neues Leben: Auf dem Weg aus der unverhofft eingetretenen Einsamkeit sucht sie passende Untermieter, lernt Rezepte kennen für Sachen, die zu Pommes passen, und zur Entspannung macht sie einige eher unwahrscheinliche Yogaübungen.

Was ich hätte sagen sollen
Von Dunja Arnaszus
Regie: die Autorin
Komposition: Peta Devlin, Thomas Wenzel
Mit Katharina Marie Schubert, Tim Seyfi, Elif Kardesseven, Mirco Kreibich, Eva Löbau, Margarita Breitkreiz
Produktion: MDR 2020